Wie du Kleister aus Wasser und Mehl oder Stärke selbst herstellst

Schüssel mit angerührtem Kleister

Anleitung: Mehlkleister und Stärkekleister selber machen

In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie du umweltfreundlichen Tapeten-Kleister aus Mehl oder Stärke ganz einfach selbst herstellen kannst. Diese natürlichen Alternativen zu herkömmlichem Klebstoff sind ideal für diffusionsoffene Papiertapeten und benötigen nur wenige Zutaten und etwas Geduld.


Mehlkleister selber machen

Zutaten:
  • 1 kg Mehl (Weizen-, Mais- oder Hirsemehl)
  • 4 Liter Wasser
Anleitung:
  1. Erhitze das Wasser in einem großen Topf, aber lasse es nicht kochen.
  2. Siebe das Mehl langsam in das Wasser und rühre dabei ständig mit einem Schneebesen, um Klümpchen zu vermeiden.
  3. Lasse die Mischung unter ständigem Rühren eindicken, bis sie die Konsistenz von Grießbrei erreicht.
  4. Sobald der Kleister eine sämige Konsistenz hat, ist er fertig. Fülle ihn in ein sauberes, verschließbares Gefäß und lasse ihn abkühlen.
  5. Für eine bessere Klebewirkung den Kleister zwei Tage ruhen lassen.
Lagerung & Reinigung:
  • Bewahre den Mehlkleister in einem verschlossenen Glas im Kühlschrank auf – er bleibt dort bis zu zwei Wochen haltbar.
  • Reinige den Topf sofort nach der Herstellung, um ein Verkleben zu vermeiden.

Stärkekleister selber machen

Stärkekleister ist noch haftstärker als Mehlkleister und wird auf ähnliche Weise hergestellt.

Zutaten:
  • 400 g Stärke (z. B. Kartoffel-, Maisstärke, Soßenbinder oder Tapioka)
  • 5 Liter Wasser
Anleitung:
  1. Erhitze das Wasser, ohne es zum Kochen zu bringen.
  2. Rühre die Stärke nach und nach mit einem Schneebesen ein.
  3. Sobald die Mischung eine glatte, klebrige Konsistenz hat, ist der Kleister einsatzbereit.
Wichtige Hinweise
  • Die Klebekraft entsteht, wenn das Wasser verdunstet und die Stärke aushärtet. Daher eignet sich der Kleister nur für diffusionsoffene Papiertapeten, nicht für wasserdichte Vinyltapeten.
  • Die Klebewirkung von Mehlkleister steigt in den ersten zwei Tagen nach der Herstellung.
  • Um Klumpenbildung zu vermeiden, das Pulver langsam durch ein Sieb einrühren.
  • Mit einem Malerquast lässt sich der Kleister gleichmäßig auf die Tapete auftragen.
Was passiert beim Trocknen?

Beim Trocknen findet ein chemischer Prozess statt: Die Stärkemoleküle vernetzen sich durch Wasserstoffbrückenbindungen, wodurch der Kleister fest wird – dieser Vorgang nennt sich Gelierung. Dadurch entsteht eine stabile Klebewirkung.


Kreative Verwendung von Mehlkleister

Falls nach dem Tapezieren noch Kleister übrig ist, kannst du ihn wunderbar für Bastelprojekte nutzen. Er eignet sich perfekt für Pappmaché, mit dem sich Figuren, Masken oder Dekorationen gestalten lassen. Eine beliebte Technik ist das Bekleben von Luftballons mit Papier und Kleister, um individuelle Masken oder Dekoelemente zu basteln – ideal für Kinder, da Mehlkleister vollkommen ungiftig ist.


Wir hoffen, diese Anleitung hilft dir bei deinem nächsten Tapezierprojekt!

Hast du eigene Erfahrungen mit selbstgemachtem Kleister gemacht? Dann teile sie mit uns.


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